Turkmensahra |
ترکمنصحرا |
Letter of the Organisation for the
Support of Human Rights
in Turkmensahra:
Don’t forget the Turkmenians!
Dear Sirs,
In Turkmensahra, in the north of Iran and south of the Republic
of Turkmenistan, are living 2-3 mio. Turkmenians. Their language is turkmenian
and their religion sunni Islam. That means in two important
fields of their identity they are contrary to the laws of the Islamic Republic
of Iran. The official language of today’s Iran is Persian and the official religion
according art. 12 of the Iranian Constitution the Schia Islam.
This means that Turkmenians in Iran are not the same before
law according to the Iranisan Constitution and in everyday life.
This sort of different treatment is contrary to human rights.
On
the other hand the Islamic Republic tries with all efforts to spread schia Islam
among Turkmenians
Besides religious
discrimination of Turkmenians there ist he discrimination by language.
Turkmenian laguage is not officially allowed and at school
Persian is the only language accepted.
From
the beginning the Islamic Republic of Iran treated Turkmenians as strangers
and did not care about their interests.
Shortly
after taking over the power the Islamic Republic destroyed a peaceful gathering
of Turkmenians who wanted to protest against their discrimination. The regime
sent paramilitary Pasdaran in order to use military power against the civilians.
This was the beginning of a civil war in Turkmensahra but Turkmenians stood against
the repressive power of the Islamic Republic.
Nearly
one year later the Islamic Republic began a second civil war in Turkmensahra by
ending again a peaceful gathering with military power.
It
is now 26 years that Turkmenians live economic, political and cultural discrimination.
Nothing
is done by the state for economic infrastructure and industrial construction in
Turkmensahra. But this region is known for good conditions for every sort of
investment.
Unemployment in
Turkmensahra is 25%. The products of the farmers are destoyed
regularly all 3-4 years by inundations – the government does not do anything neither
against flooding nor for help in order to support the farmers.
Fishermen, hwo are
living with their families from fishing, are not able to pay high taxes fort he
rights for fishing. So they are illegalised with their fishing.
Illegal fishing however is to be punished according to the
laws of the Islamic Repubic – the one discovered “in flagranti” can be shot by
the security forces of the regime at once. These “laws” are used regularly. The
last victim was a young Turkmenian shot on 16th of March, 2005.
Local administration in Turkmensahra, consisting of 98% Persians,
overtake land owned by Turkmenian farmers and sell it to private holding.
This is supported actively by the army. There was shortly before
the village of Oghlidepeh. On behalf of the administration
a spezial force of the army tried to take over 50 ha of the fields belonging to
the people of Oghlidepeh. All inhabitants of the village, including
women and children, gathered in those fields and did not move. The special force
tried to put away the inhabitants from their fields but did not succeed.
Then they began to shoot on the people and some of them were hurted badly. Instead
of that violence the inhabitants did not give up. At last the special force, not
aware of the resistance of the Turkmenians, gave up and went off the
fields.
Some
of the hurted inhabitants are:
-
Amangül Gök
Settar Aghatabay
Mollah Rhman (priest)
Abdulhalim Gök
Settar Aghebati
Dear Sirs,
those
incidents mentioned are only some examples for what Turkmenians have to experience
every day. Discrimination, not being equal before law and suppression are part
of Turkmenian every day life.
We
kindly ask you to request the Islamic Republic of Iran to stop discrimination
against Turkmenians. There must be an end of unequal treating of the people of
Turkmenistan.
Please
don’t forget the Turkmenians.
Sincerely,
Organisation for the support of human rights in
Turkmensahra
30.Oktober2005
Board
Brief der Organisation zur Unterstützung der Menschenrechte
in Turkmensahra
Vergessen Sie die Turkmenen nicht!
Sehr geehrte Damen und Herren,
In Turkmensahra, das im Nordiran und südlich von der Republik Turkmenistan liegt,
leben 2-3 Millionen Turkmenen. Die Sprache der Turkmenen ist Turkmenisch, die
Religion der sunnitische Islam. Damit stehen sie jedoch in zwei wichtigen Fragen
ihrer Identität in Konflikt mit den Gesetzen der Islamischen Republik Iran, wonach
die offizielle Sprache Persisch ist und die offizielle Religion gemäß Art. 12
der iranischen Verfassung der schiitische Islam.
Nach der iranischen Verfassung und in der täglichen Praxis sind die Turkmenen
vor dem Gesetz nicht gleich. Diese gesetzlich gestützte Ungleichbehandlung verstößt
gegen die Menschenrechte.
Umgekehrt versucht die Islamische Republik mit allen staatlichen Mitteln, die
schiitische Glaubensrichtung unter den Turkmenen zu verbreiten.
Zu der religiösen Diskriminierung der Turkmenen kommt die sprachliche Diskriminierung
hinzu. Turkmenisch ist nicht offiziell anerkannt und in den Schulen ist nur Persisch
als Sprache zugelassen.
Von Anfang an hat die Islamisch-Iranische Republik die Turkmenen als Fremde behandelt
und deren Interessen missachtet.
Kurz nach der Machtergreifung hat die Islamische Republik eine friedliche Versammlung
von Turkmenen gegen ihre Diskriminierung gewaltsam aufgelöst durch den Einsatz
der paramilitärischen Revolutionswächter (Pasdaran). Dies führte zu einem Bürgerkrieg
in Turkmensahra, in dem die Turkmenen gegen die mit Gewalt ausgeübte Herrschaft
des Regimes der Islamischen Republik aufstanden.
Kaum ein Jahr später entfachte die Islamische Republik durch die gewaltsame Auflösung
einer friedlichen Versammlung einen zweiten Bürgerkrieg in Turkmensahra.
Seit 26 Jahren erfahren die Turkmenen ständig wirtschaftliche, politische und
kulturelle Diskriminierung.
Es wird nichts getan zum Aufbau einer industriellen und wirtschaftlichen Infrastruktur
in Turkmensahra, obwohl dieses Gebiet bekanntermaßen gute Voraussetungen für jede
Art von Investition bietet.
Die Arbeitslosenquote in Turkmensahra beträgt 25%. Die Agrarprodukte der Bauern
werden alle 3-4 Jahre durch wiederkehrende Überschwemmungen vernichtet. Die Regierung
trifft weder erforderliche Maßnahmen gegen die Überschwemmungen noch hilft sie
den geschädigten Bauern.
Fischer, die nur durch Fischerei ihre Familien ernähren, werden durch hohe Zahlungen
für Fischereirechte illegalisiert, da sie diese Summen nicht zahlen können. Wer
aber illegal beim Fischen ertappt wird, darf nach den Gesetzen der Islamischen
repubik durch die Sicherheitskräfte der Regierung erschossen werden! Von diesem
„Recht“ wird öfters Gebrauch gemacht. Das letzte Opfer war ein junger Turkmene,
der am 16.03.2005 erschossen wurde.
Die örtlichen Behörden in Turkmensahra, die zu 98% mit Persern besetzt sind, beschlagnahmen
willkürlich die Felder der Bauern und verkaufen sie weiter an private Firmen.
Dies wird von den Streitkräften tatkräftig unterstützt. Das letzte Beispiel hierfür
ist das Dorf Oghlidepeh. Auf Anordnung der Behörden versuchte eine Spezialeinheit
der Armee 50 Hektar der Felder von Oghlidepeh zu beschlagnahmen. Alle Einwohner
des Dorfes, darunter auch Frauen und Kinder, versammelten sich daraufhin auf diesen
Feldern und hielten eine Sitzblockade ab. Die Spezialeinheit versuchte vergeblich,
die Einwohner gewaltsam von den Feldern zu entfernen. Nachdem sie an deren Widerstand
scheiterten, schossen sie auf die Einwohner und verletzten einige schwer. Die
Einwohner gaben trotz dieses brutalen Angriffs nicht nach. Die Spezialeinheit,
die mit diesem Widerstand der Turkmenen nicht gerechnet hatte, gab schließlich
auf und verließ die Felder.
Die verletzten Einwohner sind unter anderen:
1. Amangül Gök
2. Settar Aghatabay
3. Mollah Rhman (Geistlicher)
4. Abdulhalim Gök
5. Settar Aghebati
Sehr geehrte Damen und Herren,
die oben genannten Vorfälle sind nur einige Beispiele dessen, was die Turkmenen
ständig erleben. Ungleichbehandlung, Diskriminierung und Unterdruckung gehören
zum Alltag der Turkmenen im Iran.
Wir möchten Sie bitten, die Islamische Republik Iran in ihren höchsten Organen
aufzufordern, die Turkmenen nicht zu diskriminieren. Der Unterdrückung der Turkmenen
muss endlich ein Ende gesetzt werden.
Vergessen Sie bitte die Turkmenen nicht!
Hochachtungsvoll
Organisation zur Unterstützung der Menschenrecht in Turkmensahra
30.0ktiber 2005
Vorstand
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